Holz ist das älteste Baumaterial überhaupt. Insofern ist Bauen mit Holz immer auch ein Stück weit eine Rückkehr zu den Wurzeln. Vor allem beim Innenausbau bietet Holz als vielseitig einsetzbarer Werkstoff jede Menge Gelegenheit für kreative Gestaltung. Deshalb schließen sich beim Holz Tradition und Moderne auch nicht aus, sondern können eine spannende Symbiose entwickeln. Die Möglichkeiten reichen von Parkettböden über Wandvertäfelungen bis hin zu individuell angepassten Möbeln. Bei der Raumausstattung kann Holz deshalb sowohl die tragende Hauptrolle bei der Gestaltung spielen oder die richtigen Akzente und Kontrapunkte setzen. Dank der Langlebigkeit des Materials ist ein Innenausbau mit Holz auch durchaus nachhaltig gedacht. Weiterhin sorgt Holz als natürliches Baumaterial für eine deutliche Verbesserung des Raumklimas. Nimmt man die hervorragende Eigenschaften in Sachen Wärmedämmung hinzu, sprechen noch mehr Argumente dafür, in Sachen Innenausbau klar auf den Baustoff Holz zu setzen. Vor allem aber sehen in Holz ausgeführte Arbeiten immer wieder einfach nur verdammt gut aus.
Welche Hölzer eignen sich besonders als Bodenbelag?
Ob Dielen oder Parkett: Holzböden sind eine der edelsten Möglichkeiten für die Ausgestaltung von Böden. Die mit dem Einbau verbundenen Kosten relativieren sich oft, wenn die Langlebigkeit eines solchen Bodens gegengerechnet wird. Hinzu kommt, dass Holz gegenüber Teppichböden für ein wesentlich besseres Raumklima sorgt. Allerdings ist ein Holzboden nicht immer und überall geeignet. Vor allem in Bädern machen Fliesen häufig mehr Sinn. Außerdem kommt es entscheidend auf den Grad der Nutzung von Räumlichkeiten an. Hier spielt allerdings auch die Art der verwendeten Hölzer eine zentrale Rolle.
Den großen Klassiker bilden hierbei Dielen aus Eiche. Die Vorteile dieser Holzart liegen auf der Hand. Einerseits ist Eichenholz hart, strapazierfähig und besitzt eine gute Resistenz gegen Fäulnis und Nässe. Andererseits ist es mit einer guten Elastizität ausgestattet. Dank der hohen Robustheit eignet es sich auch für den Einsatz im öffentlichen und gewerblichen Bereich. Die typische goldbraune Färbung ist vor allem bei Freunden des Landhausstils sehr beliebt. Wesentlich heller sind dagegen Dielen aus Kastanie. Auch bei diesem Edellaubholz sprechen vor allem Härte und Robustheit für eine Verwendung im Fußboden. Bei intensiver Lichteinwirkung wird Kastanie allerdings in der Färbung schnell gelbstichig. Wesentlich beständiger ist der rötlich gebliche Farbton des Ahorns. Diese Holzart ist elastisch, zäh und außerdem äußerst druckfest. Ahornholz eignet sich daher auch bei stark beanspruchten Wohnräumen. Gleiches gilt für die Robinie.
Wesentlich anfälliger sind dagegen die meisten Fußböden aus Nadelholz. Aufgrund der Weichheit dieser Hölzer sind Kratzspuren und Druckstellen so gut wie nicht zu vermeiden. Trotzdem sind sie für weniger frequentierte Räume durchaus eine Alternative zu den deutlich teureren Ausführungen in Laubholz. Die Fichte ist von deutlich hellerer Farbe als die Kiefer. Dafür ist letztere etwas fester und daher auch für mittel stark beanspruchte Flächen im Haus durchaus geeignet. Die große Ausnahme im Bereich der Nadelhölzer bildet die Douglasie. Ihr Holz ist sehr hart und daher auch für stark beanspruchte Flächen genauso ideal geeignet wie für die Verwendung im Außenbereich. Neben einer hohen Resistenz gegen Schwinden und Quellen zeichnet sich die Douglasie außerdem durch eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Pilze und Insekten aus.
Geeignete Hölzer für Bodenbeläge: Eiche, Ahorn, Kastanie, Robinie, Fichte, Kiefer, Douglasie
Welche Hölzer eigenen sich besonders zum Möbelbau?
Während das Holz in anderen Bereichen vielfach Platz für andere Materialien gemacht hat, die neben dem Holz zum Einsatz kommen, ist es in Sachen Möbel weiterhin erste Wahl. Die liegt vor allem daran, dass Holz im Verhältnis zu seiner Stabilität eher leicht ist. Weiterhin ist es leicht zu bearbeiten und kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Für Holz spricht außerdem, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. Für Möbel aus Vollholz spricht außerdem deren lange Lebensdauer. Auch insoweit sorgen Holzmöbel viel für das Thema Nachhaltigkeit.
Bei Möbeln aus Eiche kann man tatsächlich davon sprechen, dass sie mehr oder weniger für die Ewigkeit gemacht sind. Selbst Schränke und Truhen aus dem Mittelalter geben als Ausstellungsstücke heute noch eine so gute Figur ab, dass sie sich vielfach noch problemlos weiter benutzen ließen. Um ein besonders hartes Holz handelt es sich auch beim Buchenholz. Im Gegensatz zur Eiche ist dieses allerdings trotz seiner Härte deutlich elastischer und entsprechend breiter verwendbar. Im Zuge des Wachstums kann es bei einer Buche zu Verfärbungen des Kerns im Stammholz führen. Je nachdem wie diese Verfärbung ausgeprägt ist, kann sie auf Tischplatten oder bei Schranktüren in dekorativer Form eingesetzt werden.
Das Holz des Ahorn ist dagegen von eher heller Farbe. Da es nur einen geringen Abnutzungsgrad aufweist, eignet es sich hervorragend für Furniere bei viel gebrauchten Möbeln mit hohem Abrieb wie etwa Tischplatten, Arbeitsplatten oder Stühlen. Unter den Nadelhölzern wird vor allem die Lärche gerne für den Bau von Möbeln verwendet. Neben besonderer Härte zeichnet sich diese Holzart durch hohe Stabilität in der Form aus. Allerdings kann es bei Lärchenholz auch nach längeren Zeiträumen zu einem Nachharzen kommen. Dies passiert vor allem bei starken und schnellen Temperaturwechseln wie etwa dem Einschalten der Heizung im Winter.
Für den Möbelbau gibt es außerdem eine Reihe besonders edler Hölzer, die aufgrund ihrer Maserung einen besonderen optischen Effekt hervorrufen. Für Furniere und Vertäfelungen wird deshalb häufig Nussholz verwendet. Neben Möbeln wird Holz von Nussbäumen auch gerne beim Bau von Instrumenten wie etwa Klavieren verwendet. Ähnlich teuer ist Kirschholz dessen besondere rötliche Färbung den hieraus gebauten Möbeln eine unverwechselbare Note verleiht.
Wesentlich günstiger sind die Preise dagegen für Fichte, Birke oder Kiefer. Vor allem Kiefernholz kann universell im Möbelbau eingesetzt werden und erlaubt schöne Verzierungen in Form von Drechsel- und Schnitzarbeiten. Fichte und Birke sind dagegen ideal, wenn es um den Bau besonders leichter Möbel aus Holz geht.
Geeignete Hölzer für den Möbelbau: Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Fichte, Kirschbaum, Lärche, Nussbaum
Welche Hölzer eigenen sich besonders als Wandverkleidung?
Holz eignet sich in hervorragender Weise für die Verkleidung von Wänden. Durch das Verkleben von Tapeten wird die dahinter liegende Wand oftmals vollständig versiegelt. Bei gut schließenden Fenstern und Türen entsteht ein hermetisch abgeschlossenes Binnenklima. Als natürlicher Baustoff sorgt Holz demgegenüber für ein deutlich besseres Raumklima. Vor allem dann, wenn das für die Verkleidung der Wände verwendete Holz möglichst schonend behandelt wurde. Holz ist außerdem gut dazu geeignet, die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen positiv zu beeinflussen, indem die mit Holz getäfelten Wände bei zu trockener Luft Feuchtigkeit abgeben und umgekehrt. Nicht zuletzt tragen mit Holz verkleidete Wände auch zu einer deutlichen Verbesserung der Wärmedämmung des Hauses bei.
Da Holz heutzutage schon aus Kostengründen eher selten an Wänden Verwendung findet, ist eine holzgetäfelte Wand regelmäßig ein echter Blickfang. Vor allem eine einzelne mit Holz gestaltete Wand kann dem Wohn- oder Schlafzimmer einen besonderen Akzent verleihen. Bei der Aüsführung der Arbeiten wird meist auf Echtholz-Riemchen gesetzt. Diese haben den Vorteil, nicht so massiv zu wirken. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, unterschiedliche Anordnungen und Muster zu wählen und so die Gestaltung der Wand optimal in die vorhandenen Raum- und Lichtverhältnisse einzupassen. Sofern nicht die gesamten Wände, sondern nur deren unterer Teil mit Holz verkleidet werden soll, kann auch in optisch ansprechender Form mit Paneelen gearbeitet werden.
Bei der Auswahl der Holzart für die Wandgestaltung kommt es entscheidend auf die farbliche Gestaltung des übrigen Raumes an. Eiche sorgt in naturbelassenem Zustand für eine warme goldbraune Wandfarbe. Durch verschiedene Arten der Behandlung lassen sich aber auch andere Farbtöne von hellen Tönen bis zu dunkler Raucheiche erzeugen. Insgesamt heller wirken Wandverkleidungen die in Ahorn ausgeführt werden. Gleiches gilt für Esche. Diese sorgt durch ihre markante Maserung für eine optische Auflockerung der Wandgestaltung. Besonders edel werden und wirken Wandverkleidungen in den Sorten Kirsche, Teak und Mahagoni.
Geeignete Hölzer für Wandverkleidungen: Ahorn, Esche, Eiche, Kirsche, Mahagoni, Teak
Welche Hölzer eigenen sich besonders zum Bau von Fenstern und Türen?
Fenster in Holzausführung bieten eine Reihe von nützlichen Vorteilen. Allen voran ist hier die wesentlich schönere Optik und größere Vielfalt an Formen gegenüber Kunststoff- und Metallrahmen zu nennen. Hinzu kommen Natürlichkeit und Langlebigkeit. Auf den ersten Blick verwunderlich erscheint allerdings, dass Holzfenster außerdem für eine Verbesserung des Brandschutzes sorgen. Schließlich handelt es sich bei Holz durchaus um brennbares Material. Allerdings entzündet sich dieses erst bei entsprechend hohen Temperaturen. Kunststofffenster können dagegen bereits bei Temperaturen ab 110 Grad Celsius damit beginnen, sich zu verformen. Wenn das die Scheibe bricht, hat die Luft freie Bahn und facht die Flammen im Inneren weiter an. Die meisten Holzfenster halten demgegenüber Temperaturen von 200 Grad Celsius und mehr stand.
Bei der Verwendung für den Bau von Türen spielen Sicherheitsaspekte dagegen eine geringere Rolle. Vielmehr geht es darum, dass Türen in einer Ausführung in Vollholz deutlich schöner und langlebiger sind, als mit Kunststoff beklebte Sperrholz-Türen. Bei Türen kommt es hinsichtlich der Auswahl des Holzes nicht zuletzt darauf an, wo die Tür eingehängt werden soll. Für die Haustür machen schwere Eichentüren deutlich mehr Sinn als als Zimmertüren im Inneren, die regelmäßig auf- und zugemacht werden. Hier bieten Modelle in Kiefer oder Lärche klare Vorteile was den ständigen Gebrauch betrifft.
Bei Fenstern verhält es sich dagegen so, dass Kiefer ganz allgemein die am meisten verwendete Holzart ist. Trotz seiner relativen Weichheit verfügt Kiefernholz über ein hohes Maß an Stabilität. Bei der Lärche sind es dagegen die hohe Rohdichte und hohe Grad an Härte, der sie für den Bau von Fenstern in besonderer Weise geeignet macht, da diese über eine große Robustheit gegenüber den verschiedenen Witterungseinflüssen verfügen. Eiche ist dagegen besonders resistent gegen den Befall mit Pilz und Schimmel. Fenster aus Teak erweisen sich ebenfalls als sehr widerstandsfähig und sind aufgrund des Anteils von Kautschuk im Holz vor allem für nasse Regionen mit viel Niederschlag gut geeignet.
Geeignete Hölzer für den Bau von Fenstern & Türen: Kiefer, Eiche, Lärche, Teak
Pflege von Holzelementen im Wohnbereich
Ein leichter Nachteil gegenüber einer Ausführung in Kunststoff ist, dass Holz ein deutlich höheres Maß an Pflege benötigt. Je besser diese Pflege durchgeführt wird, desto langlebiger sind in der Regel Möbel, Wandverkleidungen und Fenster.
Bei Fußböden aus Holz beginnt die Pflege bereits mit einer möglichst schonenden Form der Reinigung. Durch regelmäßiges Saugen mit einer nichtkratzenden Bürste werden Schmutzpartikel entfernt, die anderenfalls für kleine Kratzer im Parkett bzw. den Dielen sorgen könnten. Nach dem Saugen sollte mit Öl oder Lack behandeltes Holz lediglich nebelfeucht gewischt werden, um ein Eindringen von Nässe in die Fugen und ein anschließendes Aufquellen des Bodens zu verhindern. Alle drei bis vier Wochen sollten die Böden außerdem mithilfe von Holzbodenseife nachgefettet werden. Bei hartnäckigen Verschmutzungen sollten spezielle Intensivreiniger verwendet werden.
Für die Reinigung von Massivholz-Möbeln genügt für gewöhnlich ein regelmäßiges Staubwischen in trockener Form. Damit die Möbel nicht mit der Zeit an Glanz und Farbe verlieren empfiehlt sich außerdem ein gelegentliches Wischen mit einem angefeuchteten Lappen. Dabei sollte die Restfeuchtigkeit möglichst umgehend wieder abgewischt werden. Vorsicht ist bei speziellen Möbelpolituren geboten. Deren Wirkung zielt primär auf kurzfristige optische Effekte und weniger auf einen effektiven Schutz des behandelten Möbelstücks. Bei häufiger Verwendung kann sich ein Film auf den Möbeln entwickeln, der einerseits das Holz schlechter atmen lässt und der andererseits selber zum Staubfänger wird. Sind die Möbel geölt oder gewachst, sollte nach einer gewissen Zahl von Reinigungen eine Behandlung mit Öl oder Wachs erfolgen. Starke Verschmutzungen lassen sich mit Neutralseife entfernen bzw. abmildern.
Bei Wandverkleidungen kommt es dagegen weniger auf eine regelmäßige Reinigung als auf möglichst schonende Formen der Renovierung in Falle von Schäden an. Gleiches gilt für Türen und Fenster. Da Letztere der Witterung ausgesetzt sind, sollten sie regelmäßig abgeschliffen und neu lackiert bzw. lasiert werden. Hierbei ist wichtig sich nicht von der guten Optik täuschen zu lassen, sondern Renovierungen wirklich regelmäßig vorzunehmen. Denn wenn der Lack oder die Farbe bereits Risse entwickelt haben, ist auch schon Feuchtigkeit ins Innere des Holzes gedrungen und möglicherweise bereits dabei, dieses von Innen heraus zu zersetzen.
Die verschiedenen Holzarten:
Nadelhölzer:
Fichte Dass die Fichte bei der Raumausstattung viel Verwendung findet ist dem Umstand geschuldet, dass in Mitteleuropa besonders viel Fichtenholz vorhanden ist. Gut ein Drittel der Waldungen in diesem Raum bestehen aus Fichte. Der Grund für den weitflächigen Anbau von Fichte liegt in ihrem vergleichsweise schnellen Wachstum. Kurze Wachstumszeiten und Transportwege sowie ein großes Angebot sorgen für entsprechend günstige Preise.Die Färbung des Fichtenholzes ist gelblich weiß. Später kann das Holz rötlich nachdunkeln. Die Maserung ist fein gestreift. Fichtenholz weist außerdem regelmäßig viele Astlöcher auf. Der hohe Gehalt an Harz ist bei einem Querschnitt anhand der Kanäle gut sichtbar. Fichtenholz ist weich und elastisch sowie von eher geringem Gewicht. Es sind alle gängigen Oberflächenbehandlungen wie Lackieren, Streichen und Beizen möglich. Vor der Behandlung sollten in jedem Fall alle Harzreste beseitigt werden. In Sachen Schwindung liegt die Fichte im mittleren Bereich,. Weiterhin ist sie anfällig im Hinblick auf Pilz- und Schimmelbefall. |
Kiefer Nach der Fichte ist die Kiefer die am zweithäufigsten vorkommende Baumart in Mitteleuropa. Neben heimischen Kiefern stammt in Deutschland gehandelt Bauholz dieser Art meist aus Russland, Skandinavien oder Polen. Dank seines schnellen Wachstums findet Kiefernholz vielfältig Verwendung nicht nur im Bereich Bau, sondern spielt auch für die Papierindustrie eine tragende Rolle. Im Hinblick auf die Preisgestaltung sorgen wie bei der Fichte hohe Verfügbarkeit und kurze Wege für geringe Kosten bei der Anschaffung.Kiefernholz ist meist gelblich weiß bis rötlich weiß gefärbt. Im Laufe der Jahre kann eine Abdunklung ins rötlich-braune erfolgen. Diese natürliche Nachfärbung kann durch die Verwendung von Holzschutzmitteln verlangsamt werden. Die Maserung ist durch mittelbraune Jahresringe deutlich sichtbar. Der hohe Gehalt an Harz macht sich bereits im Geruch des Holzes bemerkbar, welches häufig Unregelmäßigkeiten und Astlöcher aufweist. Im weichen bis mittelharten Bereich liegend, lässt sich Kiefernholz gut verarbeiten. Die Schwindung ist mäßig. Bei stark wechselnder Temperatur und Feuchtigkeit neigt Kiefer schnell zum Verziehen. |
Lärche In Europa ist die Lärche vor allem in den nördlichen Regionen der Alpen heimisch. Weiterhin kommt sie in Nordamerika sowie Asien vor und gilt in Japan sogar als Ziergewächs. Bei der Lärche handelt es sich um den einzigen Nadelbaum, der seine Nadeln im Spätherbst vollständig abwirft. In Deutschland ist der Anteil der Lärche gering. Vielfach wird sie in Mischwäldern mit angepflanzt.Unter den Nadelholzarten produziert die Lärche zusammen mit der Douglasie und der Eibe das härteste Holz. Dies macht Lärchenholz zum idealen Bau- wie auch Möbelholz. Entsprechend breit und vielfältig wird es für den Bau von Möbeln, Dachonstruktionen, Treppen und vielem mehr eingesetzt. Im äußeren Bereich des Stamms weist das Holz der Lärche eine eher gelbliche Färbung auf. Im Kern ist ihr Holz dagegen meist eher rötlich-braun. Die dunklen Jahresringe heben sich farblich klar von den einzelnen Wachstumsschichten ab. Die Maserung verläuft zungenförmig und weist prägnante Streifen auf. Die Härte des Lärchenholzes bringt eine hohe Formstabilität mit sich, weshalb sich das Holz auch über die Jahre nur wenig verzieht. Gegenüber Pilzen, Insekten und Schimmel ist Lärchenholz äußerst resistent. |
Tanne In Deutschland kommt die Tanne vor allem im Schwarzwald und im Erzgebirge sowie in den dazwischen liegenden Mittelgebirgen vor. Auch sonst ist sie eher im Süden Mitteleuropas sowie in Südosteuropa zuhause. Das Holz der Tanne neigt während der Trocknung nicht zum Reißen und ist für eine Nadelart vergleichsweise harzarm.Innern ist das Holz der Tanne weiß bis gelblich. Die Farbunterschiede zwischen Splint- und Kernholz sind eher gering. Im Alter wird Tannenholz oft geblich braun. Vom Fichtenholz ist es daher vor allem durch das Fehlen von Harzkanälen zu unterscheiden. Tannenholz weist daher auch keinerlei Harzgeruch auf. In Sachen Härte kommt es insbesondere bei Tannenholz stark auf Herkunft und Standort des jeweiligen Baumes an. In jedem Fall aber ist Tannenholz sehr elastisch und bietet eine gute Tragfähigkeit. |
Douglasie Bei der Douglasie handelt es sich um eine ursprünglich nordamerikanische Baumart die im Westen des Kontinents beheimatet ist. Die künstlichen in Deutschland angelegten Pflanzungen der Douglasie betragen etwa 2 Prozent der gesamten Waldfläche. Aufgrund seiner hohen Witterungsfestigkeit wird Douglasienholz nicht nur im Innen- sondern vor allem auch im Außenbereich als Bauholz verwendet.Die Färbung des Holzes ist bei der Douglasie geblich braun bis rötlich braun. Vor allem das rötliche Kernholz kann bei direkter Sonneneinstrahlung deutlich nachdunkeln. Douglasienholz weist dünne Jahresringe von nur gut einem Millimeter Breite auf. Ähnlich versteckt sind bei dieser Baumart die Harzkanäle. Da das Holz der Douglasie gleichzeitig weich und zäh ist, lässt es sich gut bearbeiten. Seine Schwindung ist mäßig und seine Nutzungsdauer hoch. |
Pitch Pine Bei der Pitch Pine handelt es sich um keine biologische Baumart, sondern um eine bestimmte Qualität von Nadelholz. Als Pitch Pine bezeichnet werden schwere kernholzreiche Kiefernhölzer. Ursprünglich bezieht sich der Name auf die früher in großer Zahl in Nordamerika heimische Pechkiefer. Heutzutage geht es dagegen um besonders hartes und schweres Kernholz von Nadelbäumen mit einem Gewicht von mindestens 710 Gramm pro Dezikubikmeter. |
Laubhölzer
Ahorn In Deutschland kommt der Ahorn in Form des Bergahorns, Spitzahorns und Feldahorns vor. Die kleine Zahl von Sorten ist den klimatischen Veränderungen in Europa währen der Eiszeit geschuldet. Insgesamt gibt es weltweit zwischen knapp 200 Arten von Ahornbäumen. Gemeinsam mit den ebenfalls langlebigen Laubholzarten Esche und Linde macht der Ahorn etwa sechs Prozent des Baumbestands in Deutschland aus.Die Färbung des Holzes hängt beim Ahorn stark von der Sorte ab. Fast weiße Töne sind genau möglich wie eine Tönung in rötlich-grau. Meist dunkelt das Holz bei direkter Sonneneinstrahlung stark nach. Die Maserung ist fein und verläuft in dünnen hellbraunen Linien. Das Holz zeichnet sich durch hohe Elastizität und Festigkeit aus und ist, je nach Sorte, mittelhart bis hart. Weiterhin ist Ahorn weitgehend stabil in der Form und weist nur eine geringe Schwindung auf. |
Walnuss Auch wenn Walnuss in der Regel vor allem wegen der Früchte angepflanzt wird, ist gleichwohl auch das Holz dieses Baumes sehr begehrt. Trotzdem gibt es weiterhin eine große Zahl an Bäumen die als Halbstamm angeboten werden. Doch es findet gerade teilweise ein Umdenken in diesem Bereich statt und die forstwirtschaftliche Nutzung von Walnussbäumen nimmt entsprechend zu. Trotzdem bestehen auf dem Markt aufgrund der bisherigen Praxis regelmäßig Engpässe im Hinblick auf Holz aus langen stammfreien Stammabschnitten.Während das Splintholz der Walnuss grau-weiß ist, ist das Kernholz regelmäßig grau braun gefärbt. Diese starken Farbkontraste machen die Arbeit mit Walnussholz zu einer spannenden Angelegenheit im Hinblick auf die Gestaltung von Möbeln. Aufgrund der oft extrem dekorativen Maserung und der hohen Preise für Walnussholz eignet sich dieses vor allem als Möbelfurnier. |
Eiche Die Eiche ist in Europa, Asien und Nordamerika zuhause. In Deutschland macht die Eiche etwa zehn Prozent des gesamten Waldbestandes aus. Zum Einsatz kommt Eichenholz aufgrund seiner besonderen Härte nicht nur beim Innenausbau, sondern auch bei Holzbauten, bei denen auf eine große Langlebigkeit Wert gelegt wird. Auch Möbel aus massivem Eichenholz sind meist für die Ewigkeit gebaut.Während das Splintholz oft hellfarbig ist, weist das Kernholz meist eine rötlich-graue Färbung auf. Die Maserung weist zungenförmige Fladern auf. Eiche zählt zu den mittelschweren Hölzern und zeichnet sich neben der bereits erwähnten Härte durch Festigkeit, Stabilität und geringen Verzug aus. Durch Dämpfen lässt es sich zudem weich und biegsam machen, was die Einsatzmöglichkeiten und die Gestaltbarkeit für diese Holzart nochmals erweitert. |
Esche Die verschiedenen Arten der Esche sind neben Europa auch in Nordamerika, Ostasien sowie Südostasien heimisch. Die Esche zählt zu den langlebigen Laubholzarten, ist aber in Deutschland eher in geringem Maße vertreten. Verwendet wird Esche für hochwertige Inneneinrichtung sowie für Furniere und Verkleidungen. Auch Vertäfelungen werden gerne und oft in Esche ausgeführt. Hohe Elastizität kombiniert mit großer Härte machen die Esche außerdem für die Herstellung von Sportgeräten und Stiele für Werkzeuge interessant.Das Holz der Esche kann sowohl eine gelblich weiße als auch rötliche weiße Färbung aufweisen. Häufig dunkelt es hellbraun nach. Durch die gut sichtbaren Jahresringe weist das Holz optisch eine interessante Struktur auf. Die Schwindung ist gering. Gleiches gilt für den Verzug. |
Kirsche Aufgrund ihrer Früchte ist die Süßkirsche in Europaweit verbreitet. Auch in Deutschland wird sie in großer Zahl gepflanzt. Allerdings richtet sich der Fokus eher auf einen hohen Ertrag bei der Kirschernte als in Richtung Holzwirtschaft. Für die Verarbeitung zu Möbeln geeignetes Stammholz ist entsprechend selten und teuer.Die Besonderheit des Kirschholzes ist seine seine dunkle rötlich braune Färbung. Unter Sonneneinstrahlung dunkelt das Holz oft nach. Der seidige Glanz der Oberfläche lässt sich durch Polieren noch verstärken. Die Maserung weist zahlreiche deutlich hervortretende Holzstrahlen auf. Kirschbaumholz ist mittelschwer, elastisch und von einem hohen Maß an Schwindung betroffen. Hinzu kommen eine große Festigkeit und eine gute Elastizität, was die Möglichkeiten der Bearbeitung entsprechend ausweitet. |
Tropenhölzer
Wengé Die Wengé wächst im tropischen Regenwald Afrikas. Es handel sich bei ihr um einen mittel-hohen Baum Der Stamm kann einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen und ist zwar gekrümmt, aber bis zu einer Höhe von 15 Metern vollständig astfrei. Der Splint der Wengé ist schmal und weißlich grau. Das Kernholz weist dagegen eine dunkelbraune Färbung auf. Diese dunkelt später noch nach, sodass das Holz der Wengé teilweise vollständig schwarz wird. Die Schwindung ist mäßig. Gehobelte Flächen des Holzes weisen einen matten Glanz auf. Geeignet ist Wengéholz sowohl für den Bau von Möbeln als für Fußböden und Treppen, da es sich um ein sehr hartes und entsprechend abriebfestes Material handelt. |
Teak Beim Teak handelt es sich um ein besonders robustes und witterungsbeständiges Holz. Vorwiegend kommt es in Indien und Burma vor, wird aber auch in Pakistan, Vietnam und Kambodscha kultiviert. Außerdem geschieht heutzutage ein Anbau in den tropischen Abschnitten Westafrikas wie auch Südamerikas. Aufgrund der langen Transportwege fällt die Ökobilanz für das Teakholz eher negativ aus. Allerdings erfolgen inzwischen vermehrt Anpflanzungen, die sich einer nachhaltigen Form des Anbaus verschrieben haben.Die charakteristische Färbung des Holzes ist mittel- bis goldbraun. Die Struktur ist von feinen dunkelbraunen Linien durchzogen. In Sachen Maserung weist Teakholz zungenartige Fladern auf. Sofern das Holz nicht behandelt wird, hat dies auf die Stabilität und Lebensdauer keinen Einfluss. Die Färbung ändert sich allerdings ins silber gräuliche. In Sachen Härte und Festigkeit lässt sich Teakholz mit Eichenholz vergleichen. Dies gilt auch in Bezug auf die Witterungsbeständigkeit bei einem Einsatz im Freien. |
Links zum Thema: Liste der Holzarten